Zahnarztpraxis gründen: Wichtige Schritte im Überblick


Die Entscheidung, eine Zahnarztpraxis zu gründen, ist ein bedeutender Schritt in der beruflichen Laufbahn. Neben der zahnmedizinischen Versorgung müssen Gründer:innen zahlreiche wirtschaftliche und organisatorische Aspekte beachten – von der Standortwahl über die Finanzierung bis zur Patientenkommunikation und Abrechnung.
Während die Einzelpraxis mit 62 % nach wie vor die häufigste Form der zahnärztlichen Existenzgründung ist, verändert sich der Markt. Der Anteil von Medizinischen Versorgungszentren (ZMVZ) ist in den letzten Jahren stark gestiegen – von nur 87 im Jahr 2015 auf 1.181 im Jahr 2023. Immer mehr junge Zahnärzt:innen entscheiden sich zunächst für eine Anstellung in MVZs, bevor sie eine eigene Praxis gründen. Gleichzeitig gibt es einen klaren Trend hin zu hochpreisigen, spezialisierten und digitalisierten Praxen. (apoBank, Gesundheitsmarkt)
Eine gute Planung hilft, finanzielle Risiken zu minimieren und eine reibungslose Eröffnung sicherzustellen. In diesem Artikel zeigen wir von Roger Ihnen die wichtigsten Schritte auf dem Weg zur eigenen Praxis und erklären, wie digitale Lösungen den Start erleichtern können.
Zahnarztpraxis gründen – Das müssen Sie wissen
Eine Zahnarztpraxis gründen bedeutet nicht nur, sich zahnmedizinisch weiterzuentwickeln, sondern auch unternehmerisch tätig zu werden. Der Schritt in die Selbstständigkeit bietet viele Vorteile – mehr Unabhängigkeit, eine engere Beziehung zu den Patient:innen und die Freiheit, die Praxis nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Gleichzeitig gibt es Herausforderungen wie hohe Investitionskosten, gesetzliche Vorgaben und die Organisation des Praxisalltags.
Während die Einzelpraxis nach wie vor die beliebteste Niederlassungsform bleibt, gewinnen Gemeinschaftspraxen zunehmend an Bedeutung. Viele Zahnärzt:innen entscheiden sich für Kooperationen, um sich Kosten und organisatorischen Aufwand zu teilen. Besonders in urbanen Gebieten entstehen immer mehr spezialisierte Praxen, die hochpreisige Leistungen anbieten und konsequent auf Digitalisierung setzen. (Rebmann Research)
Eine Praxisgründung als Zahnarzt erfordert eine strukturierte Planung. Dazu gehören die Auswahl eines geeigneten Standorts, eine solide Finanzierung und die richtige technische Ausstattung. Auch die Patientenkommunikation und die zahnärztliche Abrechnung sollten frühzeitig berücksichtigt werden, um effiziente Abläufe zu schaffen.
Digitale Lösungen können von Beginn an unterstützen – sei es bei der Verwaltung von Terminen, der automatisierten Abrechnung oder der DSGVO-konformen Kommunikation mit Patient:innen. Eine kluge Strategie sorgt dafür, dass die Zahnarztpraxis langfristig erfolgreich ist.
Standortwahl und Finanzierung – Die Basis der Gründung
Die Wahl des richtigen Standorts ist entscheidend für den Erfolg der Zahnarztpraxis. Eine gründliche Analyse der Umgebung hilft, den Bedarf an zahnärztlichen Leistungen einzuschätzen. Wichtige Faktoren sind die Bevölkerungsstruktur, die Konkurrenzsituation und die Erreichbarkeit der Praxis. In Städten kann die Patientenfrequenz höher sein, während ländliche Regionen oft weniger Wettbewerb, aber auch eine kleinere Zielgruppe bieten.
Neben dem Standort spielt die Finanzierung eine zentrale Rolle. Die Kosten für eine Praxisgründung als Zahnarzt können je nach Ausstattung und Lage stark variieren. Neben der Praxismiete oder dem Kauf kommen Ausgaben für medizinische Geräte, Einrichtung, IT-Systeme und Personal hinzu. Besonders spezialisierte und digitalisierte Praxen benötigen eine höhere Anfangsinvestition, haben langfristig aber oft eine stabilere wirtschaftliche Basis. Eine solide Finanzplanung hilft, langfristige wirtschaftliche Stabilität zu sichern. (apoBank)
Finanzierungsmöglichkeiten umfassen Eigenkapital, Bankkredite und Förderprogramme. Einige Zahnärzt:innen setzen auf Praxispartnerschaften oder Investoren, um finanzielle Risiken zu teilen. Entscheidend ist eine realistische Kalkulation der laufenden Kosten und Einnahmen, um die Praxis nachhaltig wirtschaftlich zu führen.
Rechtliche und organisatorische Anforderungen
Bevor die Zahnarztpraxis den Betrieb aufnehmen kann, sind verschiedene rechtliche und organisatorische Schritte notwendig. Zunächst muss die Zulassung bei der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) beantragt werden. Ohne diese können keine gesetzlich versicherten Patient:innen behandelt werden. Weitere Informationen zur Zulassung als Vertragszahnarzt finden Sie bei der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns.
Zusätzlich ist die Anmeldung beim Gesundheitsamt sowie die Gewerbeanmeldung beim zuständigen Ordnungsamt erforderlich. Details zur Gewerbeanmeldung in Berlin finden Sie auf dem Serviceportal Berlin. In anderen Städten läuft der Prozess ähnlich ab – die jeweiligen Informationen sind auf den Webseiten der zuständigen Behörden verfügbar.
Auch Versicherungen sind essenziell: Eine Berufshaftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben, um sich gegen mögliche Schadensfälle abzusichern. Weitere sinnvolle Versicherungen sind eine Praxisinhaltsversicherung für die Ausstattung und eine Betriebsunterbrechungsversicherung für unvorhergesehene Ausfälle.
Neben den behördlichen Vorgaben spielt die Organisation der Praxis eine zentrale Rolle. Hierzu gehören die Auswahl eines Praxissystems, das Terminverwaltung, Abrechnung und Patientenkommunikation erleichtert, sowie die Einrichtung klarer Abläufe im Alltag. Ein durchdachtes Konzept hilft, von Anfang an effizient zu arbeiten und den administrativen Aufwand zu reduzieren.
Patientenstamm aufbauen und Terminmanagement optimieren
Ein gut organisierter Praxisstart erfordert nicht nur eine durchdachte Finanzplanung, sondern auch eine gezielte Strategie zum Aufbau des Patientenstamms. Gerade in den ersten Monaten nach der Eröffnung ist es wichtig, neue Patient:innen effizient zu gewinnen und gleichzeitig den Praxisalltag optimal zu organisieren.
Digitale Terminmanagement-Lösungen wie Dr. Flex ermöglichen eine einfache Online-Terminbuchung rund um die Uhr und reduzieren den administrativen Aufwand. Eine hohe Erreichbarkeit und flexible Terminvergabe steigern die Zufriedenheit der Patient:innen und helfen dabei, die Auslastung der Praxis zu optimieren. Durch integrierte Buchungssysteme lassen sich Termine direkt im Praxiskalender koordinieren, sodass sowohl Neupatient:innen als auch Bestandspatient:innen schnell und unkompliziert versorgt werden können.
Ein durchdachtes Terminmanagement schafft die Grundlage für eine effiziente Praxisführung und eine langfristige Patientenbindung.
Patientenkommunikation von Anfang an professionell gestalten
Eine effektive Patientenkommunikation ist der Schlüssel zu einer gut organisierten Zahnarztpraxis. Wer frühzeitig klare und digitale Kommunikationswege etabliert, reduziert Terminausfälle, optimiert den Praxisablauf und stärkt die Patientenbindung.
Kommunizieren Sie auf Kanälen, die Patient:innen bereits aus ihrem Alltag kennen – etwa über WhatsApp. Die DSGVO-konforme Lösung von Roger bspw. ermöglicht den sicheren Austausch von Informationen und bietet gleichzeitig eine unkomplizierte, niedrigschwellige Kontaktmöglichkeit. WhatsApp erleichtert nicht nur Terminerinnerungen, sondern auch die Nachverfolgung offener HKPs, den Recall für Kontrolltermine und die digitale Erfassung von Anamnesedaten.
Mit einer strategisch durchdachten Patientenkommunikation bleibt die Praxis nicht nur besser organisiert, sondern sorgt auch für eine höhere Patientenbindung und eine reibungslose Terminplanung.
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Abrechnung in der eigenen Zahnarztpraxis – Was beachten?
Eine reibungslose zahnärztliche Abrechnung ist essenziell für den wirtschaftlichen Erfolg der Praxis. Fehler oder Verzögerungen können nicht nur die Liquidität beeinträchtigen, sondern auch das Vertrauen der Patient:innen in die Praxisorganisation schwächen.
Digitale Lösungen wie u. a. Factoring vereinfachen den gesamten Abrechnungsprozess: Von der automatisierten Rechnungsstellung über ein effizientes Mahnwesen bis hin zur Verwaltung offener Posten – moderne Systeme sparen Zeit und minimieren Fehler.
Für Zahnarztpraxen, die Abrechnungsprozesse weiter optimieren möchten, bietet sich zudem eine Zusammenarbeit mit einer externen ZMV an. Diese unterstützt nicht nur bei der korrekten Abrechnung gesetzlicher Leistungen, sondern auch bei der Optimierung der Abrechnung von Privatleistungen. Dadurch wird sichergestellt, dass alle erbrachten Leistungen vollständig und effizient abgerechnet werden.
Fazit – Der Weg zur eigenen Zahnarztpraxis
Die Praxisgründung als Zahnarzt erfordert sorgfältige Planung. Neben Standortwahl und Finanzierung spielen digitale Lösungen eine zentrale Rolle.
Von der automatisierten Terminverwaltung bis zur professionellen zahnärztlichen Abrechnung – moderne Zahnarztsoftware reduziert den administrativen Aufwand.
Die Wahl zwischen Einzelpraxis, Gemeinschaftspraxis oder Anstellung in einem MVZ ist entscheidend. Wer sich frühzeitig mit den richtigen Tools und Strategien ausstattet, kann die Chancen der Selbstständigkeit voll ausschöpfen.

1. Welche Faktoren sind bei der Standortwahl für eine Zahnarztpraxis wichtig?
Die Wahl des richtigen Standorts beeinflusst maßgeblich den Erfolg einer Zahnarztpraxis. Wichtige Kriterien sind die Bevölkerungsstruktur, die Konkurrenzsituation und die Erreichbarkeit der Praxis. In Städten gibt es oft eine höhere Patientenfrequenz, während ländliche Regionen weniger Wettbewerb, aber eine kleinere Zielgruppe bieten. Eine detaillierte Standortanalyse hilft, das Potenzial eines Standorts realistisch einzuschätzen.
2. Wie kann eine Zahnarztpraxis ihre Abrechnung effizient gestalten?
Eine gut organisierte Abrechnung sorgt für eine stabile Liquidität und reduziert Verwaltungsaufwand. Digitale Zahnarztsoftware hilft dabei, Rechnungen automatisch zu erstellen, Zahlungseingänge zu verwalten und offene Posten effizient nachzuverfolgen. Zudem kann eine externe Abrechnungsstelle, wie eine ZMV, unterstützen, um Abrechnungsprozesse zu optimieren. So bleibt mehr Zeit für die Behandlung der Patient:innen und die wirtschaftliche Stabilität der Praxis wird gesichert.
3. Warum ist digitale Patientenkommunikation für Zahnarztpraxen wichtig?
Digitale Kommunikation verbessert die Erreichbarkeit der Praxis und sorgt für eine höhere Termintreue. Automatisierte Terminerinnerungen und Online-Terminbuchungen reduzieren No-Shows und entlasten das Praxisteam. Auch Recall-Systeme helfen, Patient:innen langfristig an die Praxis zu binden. Durch den Einsatz moderner Kommunikationslösungen kann die Praxis effizienter arbeiten und den Patientenservice optimieren.
Erfolgreich in die Selbstständigkeit starten
Nutzen Sie digitale Lösungen für eine effiziente Praxisführung – von der Patientenkommunikation bis zur Abrechnung.

Sandra Lienhardt
Praxisberaterin
