Praxisübergabe in Zahnarztpraxen erfolgreich meistern

Die Praxisübergabe erfolgreich meistern: Erfahren Sie alles zu Bewertung, rechtlichen Aspekten und wie digitale Lösungen den Übergang erleichtern.
4.12.2024
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7
min.
Bild der Roger Autorin Ariane Schmidt
Ariane Schmidt
Zahnärztin mit Schutzmaske und Instrument in einer Zahnarztpraxis.

Die Übergabe einer Zahnarztpraxis ist ein wichtiger Schritt, der gut vorbereitet sein sollte. Für Zahnärzt:innen und Praxismanager:innen stellen sich dabei viele Fragen: Wie wird der Praxiswert ermittelt? Welche Kosten kommen auf mich zu? Und wie gelingt der Übergang reibungslos?

Wir von Roger möchten Sie dabei unterstützen, diese komplexen Prozesse sicher zu meistern. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, welche Schritte bei einer Praxisübergabe entscheidend sind, wie Sie typische Stolpersteine vermeiden und welche Tools Ihnen den Übergang erleichtern.

Die Themen umfassen alles von der Praxisbewertung bis zu rechtlichen und finanziellen Aspekten. Unser Ziel ist es, Ihnen die bestmögliche Orientierung zu bieten – klar, praxisnah und umsetzbar.

Praxisübergabe: Die ersten Schritte

Eine erfolgreiche Praxisübergabe beginnt mit einer klaren Planung. Der erste Schritt ist, den Zeitpunkt der Übergabe festzulegen. Idealerweise startet die Vorbereitung mindestens zwei Jahre im Voraus, damit ausreichend Zeit bleibt, alle rechtlichen und organisatorischen Anforderungen zu erfüllen.

Zudem sollten die wichtigsten Unterlagen wie Bilanzen, Patientenakten (natürlich DSGVO-konform) und Verträge bereitgestellt werden. Diese bilden die Grundlage für die Bewertung Ihrer Zahnarztpraxis. Auch die Suche nach geeigneten Käufer:innen oder Nachfolger:innen sollte frühzeitig beginnen, um keine Verzögerungen zu riskieren.

Digitale Tools wie eine Zahnarztsoftware können dabei helfen, die Praxisdaten übersichtlich zu verwalten und diese optimal für die Übergabe aufzubereiten. So wird der Prozess deutlich effizienter und sicherer.

Praxisbewertung: Das sollten Sie wissen

Die Bewertung Ihrer Zahnarztpraxis ist ein zentraler Schritt bei der Übergabe. Sie entscheidet darüber, welchen Kaufpreis Sie realistischerweise erwarten können. Es gibt verschiedene Methoden, um den Wert der Praxis zu ermitteln, z. B. die Ertragswertmethode, die Substanzwertmethode oder eine Kombination aus beiden.

Besonders wichtig ist, neben dem materiellen Wert auch den immateriellen Praxiswert zu berücksichtigen. Dazu zählen z. B. der Patientenstamm, die Lage der Praxis und der Zustand der technischen Ausstattung. Eine professionelle Bewertung durch spezialisierte Gutachter:innen gibt Ihnen Klarheit über den tatsächlichen Wert.

Für eine detaillierte Übersicht der verschiedenen Methoden zur Praxisbewertung, einschließlich der Bundesärztekammer-Methode und der modifizierten Ertragswert-Methode, finden Sie weitere Informationen hier.

Methoden zur Praxisbewertung im Vergleich

Die Wahl der richtigen Bewertungsmethode hängt von Ihren Zielen und den Besonderheiten Ihrer Zahnarztpraxis ab. Die Ertragswertmethode ist besonders gängig, da sie den zukünftigen finanziellen Erfolg der Praxis berücksichtigt. Diese Methode ist vor allem dann sinnvoll, wenn Ihre Praxis wirtschaftlich gut aufgestellt ist.

Die Substanzwertmethode dagegen berücksichtigt vor allem das Inventar, von Behandlungsstühlen bis zur IT-Ausstattung. Sie eignet sich gut, um den Mindestwert der Praxis zu ermitteln. Eine Kombination aus beiden Methoden wird oft angewandt, um ein möglichst realistisches Bild zu erhalten.

Unabhängig von der Methode ist eine sorgfältige Dokumentation entscheidend. Daten aus der Patientenverwaltung, Umsatzstatistiken und langfristige Kostenpläne helfen dabei, den Praxiswert präzise zu ermitteln.

Welche Praxis Kosten berücksichtigt werden müssen

Eine Praxisübergabe bringt Kosten mit sich, die frühzeitig eingeplant werden sollten. Dazu zählen Beratungskosten, Gebühren für Gutachten und eventuell nötige Investitionen in die Praxis. Auch steuerliche Belastungen, wie die Versteuerung eines möglichen Gewinns, sollten in die Planung einfließen.

Ein oft unterschätzter Faktor sind die laufenden Kosten während der Übergabephase. Diese können durch digitale Lösungen, wie automatisierte Terminplanung oder digitale HKP-Verwaltung, reduziert werden. Solche Tools helfen, den Praxisalltag zu entlasten und die Effizienz zu steigern – auch im Übergabeprozess.

Rechtliche Anforderungen bei der Praxisübergabe

Die rechtlichen Anforderungen bei einer Praxisübergabe sind komplex und erfordern eine sorgfältige Planung. Zunächst ist es wichtig, den bestehenden Mietvertrag der Praxis zu prüfen, da er oft an bestimmte Bedingungen geknüpft ist. Eine Klärung mit dem Vermieter sorgt für Sicherheit.

Ebenfalls entscheidend ist die Gestaltung des Kaufvertrags. Dieser sollte alle wichtigen Punkte enthalten, wie den Kaufpreis, die Übertragung des Patientenstamms und die Haftungsfragen. Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Rechtsanwält:innen ist hier unerlässlich, um rechtliche Risiken zu minimieren.

Einen umfassenden Leitfaden zu rechtlichen Aspekten bei der Praxisübergabe, einschließlich Vertragsgestaltung und steuerlicher Implikationen, bietet dieser Artikel.

Vertragsarten und was sie bedeuten

Bei der Praxisübergabe kommen verschiedene Vertragsarten zum Einsatz. Der Kaufvertrag regelt den Übergang der Praxis selbst, während ein Übergabevertrag zusätzliche Vereinbarungen zur Übergangszeit enthält. Letzterer ist besonders dann wichtig, wenn der bisherige Praxisinhaber noch eine Weile mitarbeitet, um den Übergang zu erleichtern.

Ein Gesellschaftsvertrag ist erforderlich, wenn die Praxis von mehreren Zahnärzt:innen übernommen wird. Er definiert die Zusammenarbeit und die Aufteilung der Anteile. Für alle Vertragsarten gilt: Klare Formulierungen und die rechtliche Prüfung durch Fachleute sind unverzichtbar.

Eine detaillierte Checkliste für den Praxisverkauf, die alle wesentlichen Vertragsbestandteile und Regelungen umfasst, finden Sie hier.

Steuerliche Aspekte bei einer Praxisübernahme

Steuern sind ein entscheidender Faktor bei der Praxisübernahme und können die finanziellen Rahmenbedingungen erheblich beeinflussen. Der Kaufpreis unterteilt sich in verschiedene steuerlich relevante Posten, wie Inventar, Immobilien oder immaterielle Werte. Eine kluge Aufteilung kann Steuerlasten optimieren.

Zudem sollten Käufer:innen die Finanzierung steuerlich berücksichtigen. Zinsen für Kredite können beispielsweise als Betriebsausgaben abgesetzt werden. Gleichzeitig müssen Verkäufer:innen mögliche Gewinne aus dem Praxisverkauf versteuern – hier lohnt sich frühzeitig ein Gespräch mit einem Steuerberater.

Häufige Fehler bei der Praxisübergabe vermeiden

Eine Praxisübergabe kann scheitern, wenn wichtige Details übersehen werden. Ein häufiger Fehler ist die fehlende Vorbereitung. Wer zu spät mit der Planung beginnt, riskiert Verzögerungen und potenziell höhere Kosten.

Auch eine unrealistische Praxisbewertung kann Probleme verursachen. Wird der Wert zu hoch angesetzt, finden sich oft keine Käufer:innen. Zu niedrige Werte hingegen gefährden die finanzielle Planung. Die Zusammenarbeit mit erfahrenen Berater:innen und die Nutzung digitaler Tools kann hier helfen, realistische Grundlagen zu schaffen.

Ein weiteres Risiko ist der Umgang mit dem Team. Zahnmedizinische Fachangestellte und andere Mitarbeitende müssen frühzeitig in den Prozess eingebunden werden. Klare Kommunikation sorgt dafür, dass Unsicherheiten vermieden werden und die Praxis auch während der Übergabe effizient bleibt.

Welche Rolle die Praxisfinanzierung spielt

Die Finanzierung ist ein zentraler Baustein jeder Praxisübernahme. Für Käufer:innen stellt sich oft die Frage, wie der Kaufpreis gestemmt werden kann. Hier bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, wie Praxiskredite oder Leasing-Modelle. Ein solides Finanzierungskonzept gibt Sicherheit und schafft die Grundlage für einen erfolgreichen Start.

Auch Verkäufer:innen müssen die finanziellen Aspekte im Blick behalten. Steuerliche Belastungen oder ausstehende Verbindlichkeiten können den Übergabeprozess komplizieren. Eine frühzeitige Planung und Beratung minimieren diese Risiken.

Digitale Zahnarztsoftware kann bei der Finanzplanung unterstützen, indem sie alle relevanten Daten übersichtlich bereitstellt. So behalten Sie den Überblick und können informierte Entscheidungen treffen.

Praxis gründen oder übernehmen: Ein Vergleich

Viele Zahnärzt:innen stehen vor der Entscheidung, ob sie eine bestehende Praxis übernehmen oder eine neue gründen möchten. Beide Optionen haben Vor- und Nachteile, die gut abgewogen werden sollten.

Eine Praxisübernahme bietet den Vorteil eines etablierten Patientenstamms und eingespielter Abläufe. Allerdings sind Kosten für die Übernahme und mögliche Investitionen in die Modernisierung zu berücksichtigen.

Die Gründung einer neuen Praxis hingegen ermöglicht mehr Gestaltungsspielraum. Dafür sind der Aufbau eines Patientenstamms und die Anfangsinvestitionen meist deutlich zeitintensiver. Digitale Lösungen wie moderne Zahnarztsoftware können in beiden Fällen helfen, Prozesse zu optimieren und Kosten zu senken.

Digitale Lösungen für die Praxisübergabe

Digitale Lösungen erleichtern viele Prozesse, die im Rahmen einer Praxisübergabe anfallen. Von der Organisation der Patientenverwaltung bis hin zur Kommunikation mit dem Praxisteam – moderne Tools helfen, den Übergang effizienter und sicherer zu gestalten.

Zahnarztsoftware kann dabei eine entscheidende Rolle spielen. Sie ermöglicht es, Patientenakten DSGVO-konform zu exportieren, Behandlungspläne übersichtlich darzustellen und administrative Abläufe wie Terminbuchungen oder Recall-Aktionen zu automatisieren. Dies schafft Klarheit für Käufer:innen und erleichtert Verkäufer:innen die Vorbereitung der Übergabe.

Gerade bei der Verwaltung von Heil- und Kostenplänen oder bei der Kommunikation mit Patient:innen ist eine digitale Unterstützung von Vorteil. Softwarelösungen wie Roger bieten hier eine effiziente Möglichkeit, um den Übergabeprozess zu vereinfachen.

Praxisverwaltung optimieren: Ein Überblick

Eine gut organisierte Praxisverwaltung ist während der Übergabe besonders wichtig. Digitale Tools helfen dabei, Abläufe zu vereinfachen und auch während des Übergangs effizient zu bleiben. Funktionen wie die digitale Terminplanung oder automatisierte Behandlungsplan-Verwaltung reduzieren den Aufwand und minimieren Fehler.

Zudem erleichtern solche Systeme den Überblick über alle offenen Posten. Ratenzahlungen, Factoring-Optionen oder Terminerinnerungen können direkt aus der Zahnarztsoftware heraus verwaltet werden. Dies spart Zeit und entlastet das gesamte Team.

Innovative Lösungen wie Roger helfen dabei, die Kommunikation mit Patient:innen und dem Team zu optimieren. So wird sichergestellt, dass die Praxis sowohl organisatorisch als auch finanziell optimal aufgestellt ist.

Praxisübergabe erfolgreich gestalten

Die Übergabe einer Zahnarztpraxis ist ein komplexer Prozess, der sorgfältige Vorbereitung erfordert. Von der Bewertung über rechtliche Aspekte bis hin zur Organisation der Praxisverwaltung – jede Phase bringt spezifische Herausforderungen mit sich.

Mit einer klaren Planung, der richtigen Unterstützung und dem Einsatz digitaler Lösungen lassen sich viele Stolpersteine vermeiden. Digitale Tools wie eine Zahnarztsoftware können entscheidend dazu beitragen, den Übergangsprozess effizienter zu gestalten und administrative Abläufe zu vereinfachen.

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Was sind die wichtigsten Schritte bei einer Praxisübergabe?

Die Praxisübergabe umfasst Schritte wie die Bewertung der Zahnarztpraxis, die rechtliche und steuerliche Klärung, die Organisation der Patientenverwaltung und die Einbindung des Praxisteams. Zusätzlich sollten frühzeitig alle notwendigen Unterlagen wie Bilanzen, Verträge und Patientenakten zusammengestellt werden, um eine reibungslose Übergabe zu gewährleisten. Die Nutzung digitaler Tools kann dabei helfen, Prozesse effizienter zu gestalten und sowohl Verkäufer:innen als auch Käufer:innen optimal zu unterstützen.

Welche Kosten entstehen bei einer Praxisübergabe?

Typische Kosten umfassen Gutachterhonorare, steuerliche Beratung, Investitionen in die Praxis und laufende Betriebskosten während der Übergabephase. Auch Gebühren für Vertragsprüfungen oder die Anpassung des Mietvertrags sollten eingeplant werden. Eine gute Finanzplanung hilft, die Kosten realistisch zu kalkulieren und finanzielle Überraschungen zu vermeiden.

Wie kann Zahnarztsoftware den Übergabeprozess erleichtern?

Eine Zahnarztsoftware unterstützt bei der Verwaltung von Patientenakten, Terminplanung, Recall-Prozessen und bietet DSGVO-konforme Lösungen zur Datenübergabe. Sie ermöglicht es, wichtige Kennzahlen wie Umsätze oder Behandlungspläne übersichtlich aufzubereiten und für die Bewertung der Praxis bereitzustellen. Darüber hinaus hilft sie, administrative Abläufe wie Terminerinnerungen oder Rechnungsmanagement während der Übergabephase zu automatisieren und so das Praxisteam zu entlasten.

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Sandra Lienhardt

Direktorin Strategieberatung